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Nackenschmerzen - Warum tut mein Nacken weh?

Die Top 3 der häufigsten Schmerzursachen


1. "Muskelverspannungen"

Die Nummer 1 auf unserer Liste bildet das „myofasziale System“: Muskeln, Faszien und andere „Weichteile“, welche unsere Wirbelsäule umgeben. Sie sind reichlich mit Nervenfasern durchflochten, die bei einer Reizung Signale zum Gehirn senden. Die Wahrscheinlichkeit eines Verspannungsgefühls im Nacken oder sogar das Alarmsignal in Form einer Schmerzempfindung wird dadurch deutlich gesteigert. Die regelmäßige Pflege unserer Nackenmuskulatur ist daher besonders wichtig: Kurzfristig können Eigenmassage- oder Dehnungsübungen helfen. Langfristige Besserung ist jedoch nur möglich, wenn die Toleranz für deine Alltagsbelastungen nachhaltig gesteigert wird. So baust du für deinen Körper Reserven auf, ohne dass jede Überstunde im Job oder eine zusätzliche Übungsstunde am Instrument gleich wieder zu Schmerzen führen. Eine Analyse deiner Alltagsbewegungen mit einem darauf angepassten Übungsprogramm kann dabei helfen.


2. "Bandscheibenschmerzen"

Klick auf den folgenden Link, um mehr über bandscheibenbedingte Nackenschmerzen zu erfahren. Sie können in jedem Altersbereich auftreten und verschiedene Ausprägungsgrade aufweisen. Zwischen dem 20.-35. Lebensjahr ist die akute interne Bandscheibenruptur (das sind Rissbildungen im Inneren der Bandscheibe) am wahrscheinlichsten. Ab ca. dem 25. Lebensjahr treten immer häufiger auch Protrusionen, sogenannte Vorwölbungen des Bandscheibenkerns, auf. Über dem 35. Lebensjahr tritt dann auch vermehrt der Prolaps, also der bekannte und gefürchtete Bandscheibenvorfall, auf. Aber keine Angst: Studien haben gezeigt, dass ein großer Teil der Bevölkerung (etwa ein Drittel) zwar solche Veränderungen in bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT aufweisen, aber keine bzw. kaum Schmerzen haben (*). Es ist also eindeutig, dass neben der strukturellen Veränderung der Bandscheibe auch noch viele weitere Einflüsse bestimmen, wie stark ein Mensch Schmerzen empfindet. Mehr dazu findest du hier.


3. "Facettengelenksschmerzen"

Die Nummer 3 in unserem Ranking bilden die Gelenke der Halswirbelsäule: die sogenannten Facettengelenke. Wenn du eine kurze Einführung über den Aufbau der Halswirbelsäule haben willst, dann schau dir dazu den Artikel zur Anatomie der Halswirbelsäule von Dr. Alfred Huber (Neurochirurg) an.

Sobald in unserem Leben die Bandscheibe an Höhe verloren hat, sinken die Wirbelkörper etwas näher aufeinander und der Druck auf die Gelenke der Wirbelsäule steigt an. Die Wahrscheinlichkeit für Facettengelenksschmerzen steigt daher ab ca dem 50. Lebensjahr stetig an. Der Übergang ist jedoch schleichend und beginnt irgendwann zwischen dem 40.-60. Lebensjahr. Wenn die Gelenksflächen der Facettengelenke mehr Druck bekommen dann verliert der Knorpel mehr und mehr an Dicke und man spricht von der Facettengelenksarthrose. Manuelle Techniken durch den Physiotherapeuten können dabei helfen, die umliegenden Strukturen so beweglich wie möglich zu machen, sodass der Körper die Veränderungen etwas ausgleichen kann. Ein angepasstes Übungsprogramm und etwas Fleiß können auch langfristig Besserung bringen. Gelegentlich klagen auch jüngere Menschen (ca ab dem 25. Lebensjahr) über Facettengelenksbeschwerden, welche allerdings noch nicht im Rahmen einer Arthrose zu sehen sind. Auch hier können Entlastungstechniken des Therapeuten helfen.


Wenn alle Stricke reißen, dann gibt es immer noch das Auffangnetz durch unsere ärztlichen Kollegen: Die Facettengelenksinfiltration ist eine Technik, mit der ein Arzt schmerzlindernde Medikamente direkt an das betroffene Facettengelenk spritzen kann.


*Prevalence of Herniated Intervertebral Discs of the Cervical Spine in Asymptomatic Subjects Using MRI Scans

A Qualitative Systematic ReviewAnthony V. D'antoni & Arthur C. Croft


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